Am 15. und 16. September 2017 fand in Göttingen im Rahmen des Bürgerstiftungskongresses das 50. Arbeitstreffen des Arbeitskreises Bürgerstiftungen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen statt. In der sehr angenehmen und räumlich gut geeigneten Freien Waldorfschule in Weende kamen fast 100 Vertreterinnen und Vertreter von Bürgerstiftungen aus ganz Deutschland zusammen. Die Bürgerstiftung Göttingen war durch den stellvertretenden Stiftungsratsvorsitzenden Peter Cordes, den Vorstandsvorsitzenden Rüdiger Reyhn, das Vorstandsmitglied Dirk Oelkers sowie durch Karl-Heinz Riechel und den Geschäftsführer Andreas Schreck vertreten.
Unter dem Schwerpunktthema „Vermögen“ wurden am ersten Tag Fragen der Ertragssteigerung etwa durch „Pooling“, Anforderungen an Gremienmitglieder durch neue gesetzliche Bestimmungen wie Geldwäschegesetz und Transparenzgebote und Nachhaltigkeitskriterien erörtert. Der zweite Tag diente der intensiven Arbeitsgruppendiskussion von Themen aus dem Kreis der Teilnehmenden. Diese betrafen etwa die Rolle einer Bürgerstiftung als Arbeitgeber, die Chancen verstärkter internationaler Zusammenarbeit, die Steigerung der Einnahmen durch kreative Ideen (Beispiel: Sammelboxen bei Zahnärzten für Zahngold) und Fragen zu Haftung von Stiftungsvorständen.
Als Ortsbürgermeister und zugleich Vorsitzender der Weender Bürgerstiftung begrüßte Hans-Albert Ludolph zu Beginn der Abendveranstaltung, die mit Quiz und beeindruckender Klaviermusik eines Waldorfschülers ebenso unterhaltsam wie lehrreich ausfiel, die Gäste. Axel Halling stellte Peter Cordes als „Erfinder“ des Ersten Oktobers als „Tag der Bürgerstiftungen“ vor. Diese auf dem Göttinger Bürgerstiftungskongress 2002 geborene Idee ist mittlerweile europaweit etabliert. Nach einem leckeren Abendessen aus der Schulküche fand sich ein erheblicher Teil der Gäste bis weit nach Mitternacht im „Apex“ in der mittelalterlichen Innenstadt zusammen.
Zum Abschluss am Samstagmittag bekräfigte Dr. Marie-Luise Stoll-Steffan, stellvertretende Leiterin des Arbeitskreises, es habe sich wiederum das Gefühl bestätigt „die Bürgerstiftungen sind eine Familie“. Zuvor waren per Akklamation fünf langjährig erfahrene Stiftungsangehörige in einen Ausschuss berufen worden, der zukünftig eine noch engere Verbindung zwischen Bürgerstiftungen (mit und ohne „Gütesiegel“ des Bundesverbands Deutscher Stiftungen) und der gesamten Stiftungswelt knüpfen und längerfristig die „Stimme der Bürgerstiftungen“ als einem außerordentlich dynamischen Sektor der Philantrophie stärken soll.
Neben dem durch nichts zu ersetzenden persönlichen Austausch gewährte der Bürgerstiftungskongress wiederum Zugang zu frischesten Informationen wie etwa über die Förderprogramme des Bundes oder auch über kurzfristige Ausschreibungen von Preisen, bei denen gerade Bürgerstiftungen gute Chancen haben.
Dem Vorbereitungsteam um Katharina Lippold-Andrae, Cordula Beyer und Axel Halling gebührt großer Dank für die rundum gelungene Organisation. Die Bürgerstiftung Göttingen war durch die Bereitstellung von Helferinnen und Helfern in der Küche und im Service sowie durch die rechtzeitige Reservierung der abendlichen Altstadtkneipe an diesem Erfolg beteiligt.
Andreas Schreck
Fotomaterial: Peter Heller/Bundesverband Deutsches Stiftungen